🌿 Holunder in der Natur und Volkskunde: Respektvoll sammeln, altes Wissen bewahren
Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist mehr als nur eine Wildpflanze
Er ist ein faszinierender Bestandteil unserer Kulturlandschaft und tief verwurzelt in alten Sagen und Bräuchen. In der Volkskunde wurde der Holunder oft als Baum der Schutzkräfte verehrt und galt als Wohnstätte von guten Geistern.
Gleichzeitig bietet er uns Menschen auch heute noch zahlreiche kulinarische Möglichkeiten, insbesondere in Form von Holunderblütensirup oder Gelee.
In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du Holunder sicher erkennst und sammelst – und welche spannende Rolle er in der europäischen Volksmythologie spielt.
🌼 Holunder sicher erkennen und verantwortungsvoll sammeln
In der Schweiz ist der Schwarze Holunder weit verbreitet. Die weissen, wohlriechenden Blütendolden erscheinen meist im Mai und Juni und lassen sich zu feinen Köstlichkeiten verarbeiten.
Dabei ist jedoch wichtig, Holunder sicher von ähnlichen, teils giftigen Pflanzen zu unterscheiden.
🌿 Wichtige Merkmale des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra):
Strauch oder kleiner Baum mit markhaltigen Zweigen
Weisse, flache Blütendolden mit intensiv süsslichem Duft
Dunkelviolette bis schwarze Beeren ab Spätsommer
Oft in Hecken, Waldrändern oder Siedlungsnähe zu finden
⚠️ Achtung Verwechslungsgefahr:
Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus): wächst krautig, Blüten oft rosa überlaufen, unangenehmer Geruch
Trauben-Holunder (Sambucus racemosa): rote Beeren, kegelige Blütenstände
🌱 Sammelhinweise:
Nur an sauberen Standorten fernab von Strassen oder gespritzten Feldern sammeln.
Blütendolden sorgfältig ausschütteln und prüfen, damit keine Insekten mitverarbeitet werden.
Immer mit Mass ernten – Holunder ist auch für Wildtiere eine wichtige Nahrungsquelle.
Wichtiger Hinweis: In der Schweiz dürfen Wildpflanzen nur für private, kulinarische Zwecke gesammelt werden.
🌳 Holunder in der Volkskunde & Mythologie
Der Holunderbaum war in früheren Zeiten weit mehr als eine Nutzpflanze. In vielen europäischen Regionen galt er als heiliger Baum, dem man Respekt und Ehrfurcht entgegenbrachte. Im Volksglauben wohnte in ihm die Schutzgöttin oder gute Geister, die Haus und Hof behüteten.
Auch das bekannte Märchen „Frau Holle“ der Brüder Grimm spiegelt diesen kulturellen Hintergrund wider. Die Figur der Frau Holle lässt sich auf uralte Vorstellungen einer Natur- und Fruchtbarkeitsgöttin zurückführen, die durch den Holunderbaum verehrt wurde.
Traditionell war es vielerorts üblich, sich vor dem Holunderbaum zu verbeugen oder ihn bei der Blütenernte um Erlaubnis zu bitten. Diese alten Bräuche zeigen, wie stark der Holunder einst im Alltagsleben und in der Naturwahrnehmung der Menschen verankert war.
Fazit
Holunder ist eine faszinierende Pflanze, die uns bis heute kulinarisch und kulturell begleitet. Beim Sammeln ist jedoch Sorgfalt und Pflanzenkenntnis gefragt, um Verwechslungen zu vermeiden und nachhaltig zu handeln. Gleichzeitig erinnert uns der Holunder an alte Geschichten und Rituale, die Respekt vor der Natur vermitteln – ein Wissen, das auch heute nichts an Bedeutung verloren hat.
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